Mansergh Quartier Gütersloh
Wohnen, Bildung und Kleingewerbe /// Gütersloh /// BGF ca. 100.000 m² /// 2019-2020
Die spannende Aufgabe der einwöchigen städtebaulichen Entwurfswerkstatt in Gütersloh war die Entwicklung eines Quartiers auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne Mansergh Barracks am Flusslauf der Dalke. Vielfältig, nachhaltig, klimaneutral und innovativ - mit regionaler Vorbildfunktion, die von einer bunten und zukunftsfähigen Nutzungsmischung, einer energetischen Neuausrichtung und einem zeitgemäßen Mobilitätskonzept geprägt sein soll.
Das ca. 38 ha große Gesamtareal, nur wenige Radminuten von der Gütersloher Innenstadt entfernt, bietet sich als hervorragender Vernetzungsraum zwischen Stadt und Landschaft an.
Unser Konzept schlägt eine flexible Strategie vor, die lokale Identität mit Erlebnisqualität kombiniert und ein urbanes, die Ressourcen schützendes und im landschaftlichen Raum eingebettetes Quartier bildet. Die klare Grundstruktur der Kaserne und der wertvolle Baumbestand bilden den Rahmen und werden im menschlichen Maßstab weiterentwickelt. Die Erschließung des neuen Quartiers geschieht über einen Ringweg; hingegen wird die ehemalige zentrale Magistrale zur kleinteiligen und autofreien Quartierstraße gemischter Nutzungen. Ziel ist es einen zentralen Ort für das Quartier selbst zu schaffen, der ebenso für die Umgebung und die Stadt bedeutsam ist. Die Ansiedlung von Bildungseinrichtungen war dabei ein wichtiger Baustein der Nutzungsmischung neben Wohnen, Freizeitnutzungen und verträglichem Kleingewerben. Die abwechslungsreichen Freiräume tragen dazu bei, ein neues Ökosystem für das Quartier aufzubauen, das auch in Verbindung zu den übergeordneten Grünstrukturen steht. Das Mobilitätskonzept orientiert sich vorrangig an Fußgänger und Radfahrer und berücksichtigt innovative Lösungsansätze hinsichtlich des Autoverkehrs, wie z. B. Mobility-Hubs für das Parken, E-Mobilität, Car-Sharing und einen selbstfahrenden Elektro-Shuttle. Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen wird durch den Erhalt von Bestandsgebäuden und Hallen sowie durch Urban Mining – die Wiederverwertung bereits vorhandener Materialien – vorangetrieben. Im Zuge der Entwicklung sollen alle Bestandsgebäude des Areals untersucht und entsprechend in die Kategorien must have / should have / could have / won’t have eingeordnet werden. Mit dem Erhalt der Struktur und prägnanter Baukörper ist die Geschichte des Kasernen Areals weiterhin spürbar, identitätsstiftend und damit ein wichtiger Impuls der Entwicklung.
Geteilter 1. Preis
Team: Döll architecten, Karres en Brands landscape architecture and urbanism
Mitarbeiter: Marius Jungblut